Die Vorstellung von vier Weltzeitaltern findet sich in verschiedenen mythologischen, religiösen und philosophischen Traditionen. Diese Konzeptionen repräsentieren oft den Zyklus der Zeit, den Lauf der Geschichte oder die verschiedenen Epochen, die die Welt durchläuft. Hier sind einige Beispiele aus verschiedenen Kulturen:
- Hinduismus: Yugas
Im hinduistischen Glauben werden die Zeitalter durch die Yugas repräsentiert. Es gibt vier Haupt-Yugas: Satya Yuga (Goldenes Zeitalter), Treta Yuga (Silbernes Zeitalter), Dvapara Yuga (Bronzezeitalter) und Kali Yuga (Eisenzeitalter). Diese Yugas sind Teil eines zyklischen Prozesses, der sich unendlich wiederholt. - Griechische Mythologie: Die Metallepochen
In der griechischen Mythologie beschrieb Hesiod in seinem Werk “Werke und Tage” die menschlichen Zeitalter als fünf aufeinanderfolgende Epochen: das Goldene Zeitalter, das Silberne Zeitalter, das Bronzene Zeitalter, das Heroische oder Eiserne Zeitalter und schließlich das jetzige, eiserne Geschlecht. - Jüdisch-christliche Tradition: Die vier Reiche
In der Bibel, insbesondere im Buch Daniel, gibt es eine Prophezeiung über vier Weltreiche, die als Goldkopf, Silberbrust, Bronzenbeine und eiserne Füße eines riesigen Standbildes repräsentiert werden. Diese Reiche symbolisieren historische Herrschaftszeiträume. - Aztekische Mythologie: Sonnenzeitalter
Die aztekische Mythologie umfasst fünf Sonnenzeitalter. Jedes Zeitalter endet mit einer Katastrophe, und ein neues Zeitalter beginnt. Das gegenwärtige Zeitalter, das fünfte Sonnenzeitalter, ist demnach das Zeitalter des Windes, und es wird prophezeit, dass es mit einem Erdbeben enden wird. - Norse Mythologie: Die Ären
In der nordischen Mythologie gibt es die Idee von Ären oder Zeitaltern. Diese Ären sind riesige Zeiträume, und es wird gesagt, dass sie von Katastrophen und Veränderungen geprägt sind. Das Ende eines Äons wird als Ragnarök bezeichnet, eine apokalyptische Schlacht.
Diese Konzepte von vier Weltzeitaltern oder Ären illustrieren die menschliche Neigung, die Zeit in Zyklen zu unterteilen und den Lauf der Geschichte zu erklären. Sie spiegeln auch die Vorstellung wider, dass die Welt einem ständigen Zyklus von Entstehen, Vergehen und Wiederentstehen unterworfen ist.
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