5. Februar 2025

Tutanchamuns – Dolch aus dem Weltraum

Tutanchamun

Wie allseits bekannt, wurden im alten Ägypten die Pharaonen in ihren Gräbern mit unsagbaren Schätzen beigesetzt. Es waren wahre Schatzkammern in denen Gold, Edelsteine und andere Edelmetalle gefunden wurden. Viele Gräber wurden von Grabräubern geplündert, sodass Archäologen nichts dergleichen fanden. Eines der wenigen Gräber , welches nicht von Grabräubern geplündert wurde, war jenes von Pharao Tutanchamun.

Seine letzte Ruhestätte war unversehrt. So fand man neben zahlreichen Schätzen auch seinen Sarkophag mit seinem einbalsamiertem Leichnam darin. Unter den Binden mit denen er einbalsamiert war, fand man ganz nah am rechten Oberschenkel des Toten einen 34 Zentimeter langen Dolch.

Der Dolch ist 3400 Jahre alt und besitzt einen mit Golddraht verzierten Griff, einen eingearbeiteten Bergkristall am Schaft, sowie eine mit Goldblech verzierte Scheide.

Zu den Grabbeigaben gehörte ein edel verzierter, eiserner Dolch. Da die alten Ägypter aber noch kein Eisenerz schmelzen konnten, stammt die Klinge möglicherweise aus dem All.

Die Klinge war, als sie von Howard Carter gefunden wurde, nicht rostig wie andere Fundstücke aus Metall. Schon lange bevor es möglich wurde, ihr Material genau zu untersuchen, wurde vermutet, dass das Metall der Klinge aus dem Weltall stammt, da die Ägypter auch für andere wertvolle Gegenstände das Metall von Meteoriten sammelten.

»Man erkennt Eisen, welches von Meteoriten stammt, am hohen Anteil von Nickel. Der Anteil an Nickel und Kobalt der Klinge entspricht der früheren Zeit des Sonnensystems, als sich das Planetensystem bildete.«

Daniela Comelli

Nach eingehender Untersuchung aller bekannten Meteoriteneinschläge aus jener Zeit, kam für Daniela Comelli (Polytechnikum Mailand) und ihr Team nur der Meteorit Kharga in Frage. Sein Nickel-Kobalt-Anteil würde zu der Klinge des Dolches passen. Man fand Teile des Meteoriten im Jahr 2000 auf einem Plateau etwa 200 Kilometer westlich von Alexandria.

Es wurden auch andere, teilweise noch ältere Fundstücke aus verschiedenen Teilen der Welt durch Geochemiker untersucht. Die Untersuchungsergebnisse waren in allen Fällen eindeutig: Eisenobjekte aus der Bronzezeit wurden aus dem Metall von Meteoriten gefertigt, da es zur damaligen Zeit keine Schmelzöfen zur Eisenherstellung gab. Die Menschen konnten zwar Bronze aus den Bestandteilen Kupfer und Zinn herstellen, aber noch kein Eisen gießen, da ihre Schmelzöfen die nötige Temperatur von ungefähr 1600 Grad Celsius nicht liefern konnten.

Die Menschen der damaligen Zeit sprachen von diesem Metall der Meteoriten von »Himmelseisen«. Jedoch war der Dolch nicht das einzige Objekt außerirdischem Ursprungs, das Howard Carter in der Grabkammer von Tutanchamun fand.

Es befand sich auch ein Skarabäus in der Grabkammer von Tutanchamun, welcher aus Impaktglas hergestellt wurde. Von Impaktglas spricht man, wenn Wüstensand beim Einschlag eines Meteoriten schmilzt und zu einer glasartigen Masse erstarrt.

Man darf also gespannt sein, welche interessanten und vielleicht auch rätselhaften Funde uns Entdecker wie Howard Carter noch präsentieren werden, denn zu finden gäbe es sicherlich noch genug in Ägypten, aber auch in vielen anderen Ländern dieser Welt.